Kritik, oder Synergien schaffen?

Nach einigen zustimmenden und auch sonst positiven Reaktionen, die direkt an den Schwerpunktorganisator gesandt wurden, kam nun (in Contraste Nr. 310/311) die Reaktion von den Herausgeber/innen des Sammelbandes „Antiziganistische Zustände“ mit einer kritischen Stellungnahme. Ich begrüße die Kritik sehr und verspreche den Schreibern, der Schreiberin ihren Ansatz sehr ernst zu nehmen und es würde mich freuen, wenn in der hoffentlich nun stattfindenden Auseinandersetzung möglichst viel Erkenntnisgewinn für die Kontrahenten und Kontrahentinnen, aber auch für die Leser_innen dieser Zeitschrift herauskommen würde. Nicht in dem Sinne, das jene, welche die Definitionsmacht derzeit besitzen, ihren Machtvorsprung ausweiten, sondern, dass er dazu beiträgt Fehler in der Erkenntnis zu verhindern und alle Beteiligten damit ein Stück weiter zu bringen.

 

Da nun die Zeitschrift für Selbstorganisation meine Replik auf die Stellungnahme nicht in den folgenden Ausgaben bringen kann oder will, gebe ich den Interessierten die Möglichkeit den voräufigen Diskussionsstand zur Kenntnis zu nehmen. Die Links führen zu den Beiträger der Kontrahen_innen.

kommentar-zu-contraste-mai-2010.pdf

gedanken-zum-kommentar.pdf

replik-antiziganismus.pdf

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Schneeberger zum 100. von Django Reinhardt

Beim Jazz-Festival am 29.05. spielten Joschi Schneeberger (Bassist), sein Sohn Diknu (Gitarre,Hans-Koller Preisträger – Talent Of The Year) mit Robert Schönherr (Piano), Martin Spitzer (Gitarre) und Toni Mühlhofer (Percussion) zum 100. Geburtstag von Django Reinhardt ein mitreissendes Konzert der Extraklasse.

Schneeberger zum 100. von Django Reinhardt

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Kalderasch, Xoraxané, Manusch, Jat, Roma, Gypsies

Ihr Name ist Mensch

CONTRASTE, die Monatszeitung für Selbstorganisation bringt auf 4 1/2 Seiten wissenschaftliche und aktuelle Berichte über die Roma in Europa. Eine seit Jahrhunderten und bis heute verfolgte Minderheit sollte unserer Solidarität sicher sein können. Hierzu braucht es noch viel permanente Aufklärung und vor allen das Miteinander mit ihnen.

 

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Beiträge:

Gerhard Kern: Ihr Name ist Mensch

Birgit Seemann: Eine deutsche Minderheit

Tobias Marx: Roma auf der ganzen Welt

Dirk Auer: Roma die vergessenen Verlierer

Jaques Dellfeld: Defekt der Mehrheitsgesellschaft

 

In der nächsten Ausgabe folgt dann von

Harika Dauth: Glücksökonomie bei Roma/Zigeunergruppen

 

Sie erhalten die Maiausgabe bei Postfach 104520 in 69035 Heidelberg oder unter contraste@online.de für € 4,50 plus Porto.

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Der Roma-Tag

Roma-Flagge  Am 8. April vor 35 Jahren fand in England das erste internationale Roma-Treffen statt.

Denken wir einen Tag lang nach über die Roma. Es ist zwar wie der berühmte Tropfen auf den heissen Stein. Dennoch macht es Sinn. Was haben wir mit den Roma zu tun? Was bedeutet für uns diese Minderheit in den westlichen Gesellschaften?

Der 8. April ist einer dieser aufgesetzten Gedenktage. Aber er ist nun mal da und gibt die Gelegenheit unsere aufgeklärten und demokratischen Verfassungen zu hinterfragen. Kann sich eine Gesellschaft als aufgeklärt oder demokratisch bezeichnen, wenn sie wie explizit an den Roma seit hunderten von Jahren unglaubliche Verbrechen vollbringt, wenn diese Gesellschaft nicht ertragen kann/will, dass diese Menschen ein anderes Kultur- und Zivilisationsverständnis haben?

Roma sollen werden, wie die Menschen der Mehrheitsgesellschaft. Sie sollen sich anpassen an die Normen und die Eigenarten, bis hin zur Gesichtslosigkeit. Den Anderen will man nicht wahrhaben; am liebsten vernichten, wie in einigen europäischen Ländern bis heute erlebbar ist.

Europa scheint erbarmungslos, wenn es um die Sinti und Roma geht. Warum nur lassen wir ihnen nicht ihre Kultur, ihr Alltagsleben? Das ist die Frage.

Die Europäer (von anderen Weltregionen weiß ich nicht genug) müssen sich daran messen lassen, wie sie mit dieser Minderheit umgehen; wie Deutschland mit den Roma aus den ehemaligen jugoslawischen Staaten verfährt, deren Aufenthalt hier nicht gesichert ist und die abgeschoben werden sollen, in Länder in denen ein zivilisiertes Leben gar nicht möglich ist.

Wo ist die gegenseitige Hilfe, die uns als freiheitlich orientierte Demokraten und Demokratinnen so auszeichnen soll.

Wie gesagt, ein Tag des Nachdenkens kann die Verhältnisse nicht ändern, aber vielleicht ein Anstoß zum Weiterdenken und solidarischen Handeln sein.

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Aufruf zur Demonstration am 08.05.2010 in Karlsruhe

„Bleiberecht für Roma! Wer bleiben will, soll bleiben!“

Aufruf

Wir möchten Sie auf eine Demonstration, die am Samstag, den 8. Mai 2010 in Karlsruhe stattfinden wird, aufmerksam machen. Das zentrale Anliegen der Demonstration ist das Eintreten für ein Bleiberecht der aus dem Balkan vertriebenen und verfolgten Gruppe der Roma-Minderheiten. Mit der Unterzeichnung eines Rückübernahmeabkommens am 14. April 2010 mit dem Kosovo, droht 15.000 Menschen, darunter 11.000 Angehörige der Roma-Minderheiten die zwangsweise „Rückführung“ aus Deutschland. Obwohl die tatsächliche wirtschaftliche und fehlende rechtsstaatliche, wie auch die politische, teilweise rassistisch aufgeladene Situation im Kosovo den offiziellen Verlautbarungen der Bundesregierung widersprechen, verfolgt diese nur ein Ziel: die Abschiebung. Die absolute Mehrheit der betroffenen Roma lebt schon 8 und mehr Jahre in Deutschland. Die Hälfte sind Kinder und Jugendliche, viele hier geboren. Die Folgen dieser erneuten Vertreibungspolitik, denen die Menschen durch das Abkommen ausgesetzt sind, sind Abschiebungen ins Elend, die Weiterwanderung ins Unbekannte, Illegalisierung, da viele aus Angst vor einer Abschiebung abtauchen werden und eine Kriminalisierung unschuldiger Menschen durch die Abschiebehaft und die Abschiebung selbst.

Umgesetzt wird dieser Vertreibungsdruck durch die Ausländerbehörden, die Bundes- und Landespolizei. Zentral werden die Abschiebungen über das Regierungspräsisium Karlsruhe für die südlichen Bundesländer organisiert und über den Baden-Airpark durchgeführt. Ein bis zweimal im Monat werden Betroffene abgeschottet über den alten Terminal beim Baden-Airpark mit speziellen Chartermaschinen unter Polizeikontrolle nach Pristina abgeschoben.

Etwa 70 kleinere und größere Organisationen darunter Flüchtlingsräte aus verschiedenen Bundesländern, PRO ASYL, Komitee für Grundrechte und Demokratie, einzelne Gewerkschaftsgruppen, Flüchtlings- und Friedensgruppen, autonome, antifaschistische Gruppen rufen zur Demonstration auf.

Zentrale Demonstration am 8. Mai 2010 in Karlsruhe, 14.00 Uhr, Friedrichsplatz

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Arbeit muss sich wieder lohnen; in jedem Fall!

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Auf jeden Fall sollte man Herrn Westerwelle in einem Recht geben; die Anreize für Lohnarbeit für Männer und Frauen sollten wesentlich höher sein, dann hätte die Politik in vielerlei Hinsicht zum Wohle des Volkes gehandelt.

Die Mindestlöhne sollten auf ein gutes Europa-würdiges Niveau von mindestens 10 € angehoben und gesetzlich fest geschrieben werden. So könnten LeistungserbringerInnen wie es Menschen gebührt am gesellschaftlichen Leben teil haben. Letzteres empfiehlt sogar die UN-Konvention die im Jahre 2007 für Deutschland unterzeichnet wurde. Diese Konvention ist zwar für behinderte Menschen vorgeschlagen, aber der nicht behinderte Mensch hat ja ebenfalls mit Behinderungen in gesellschaftlicher Hinsicht zu kämpfen. Die Leitprinzipien der Konvention sind die volle gesellschaftliche Teilhabe (inclusion), verbunden mit der Achtung der Autonomie und der sozialen Wertschätzung behinderter Menschen.

Selbstverständlich sollte das für alle Menschen gelten.

Sozusagen gleichzeitig könnte auch die erbärmliche Armut der Langzeitarbeitslosen, der sogenannten Hartz IV Empfänger, durch eine Anhebung des „Geldes von uns Steuerzahlern“ auf ein Maß gebracht werden, welches den Leistungserbringern nicht die Lust an der Arbeit vermiesen würde und die Debatte, ob die Knete (für die Sozialhilfeempfänger) reicht oder nicht, wäre vom Tisch.

Ganz nebenbei würde die Volkswirtschaft angekurbelt werden und der Staat bekäme das Prädikat „Sozial besonders vorbildlich“.

Wie gesagt, in dieser Hinsicht sollte man Herrn Westerwelle beipflichten!

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Islam – Der Streit geht in die nächste Runde

Der Meinungsredakteur der TAZ, Daniel Bax, hat im Online-Portal seiner Zeitung seine Meinung ausgiebig dargestellt und heizt weiter das Strohfeuer in deutschen Medienlandschaften mit an. Wahrlich heiß geht es her und Beleidigungen gehören zum „guten“ Ton. Islamkritik bei den Anderen wird in Anführungszeichen gesetzt, womit deutlich gemacht werden soll, daß der Schreiber die bessere, empirische Sicht der Dinge hat. Bax, Assheuer und Seidle gegen Broder und Kelek, usw. usf.

Sicher sind auch bei unserem Meinungsjournalisten einige richtige Fragen aufgeworfen, bei denen es lohnt etwas näher hin zu sehen. Dazu müßte man aber den Islam tatsächlich gut kennen:

„Der Islam gründet auf dem Koran, der für die Gläubigen als das unverfälschte Wort Gottes die ranghöchste Quelle des Glaubens darstellt.

Die zweite Erkenntnisquelle neben dem Koran sind die Worte und Handlungen (Sunna) des Propheten Mohammed, des „Gesandte[n] Gottes und Siegels der Propheten“[5] (Sure 33:40).“ http://de.wikipedia.org/wiki/Islam

Mohammed erhält durch den Erzengel Gabriel den Kran als göttliche Offenbarung.

Mohammed erhält durch den Erzengel Gabriel den Koran als göttliche Offenbarung.

Ein guter Tipp für die Menschen, die ob der fanatisch ausgeführten Debatte zum Thema nun verunsichert sind, ist das List Taschenbuch Versiegelte Zeit von Dan Diner. Dieses 2007 erschienene Taschenbuch beschreibt auf 287 Seiten den Islam, den Islamismus und die islamische Zivilisation in kritischer und doch sehr behutsamer Weise und kann durchaus deutlich machen, warum im Orient die Stagnation die vormal statt gefunden habende Entwicklung beendet hat und damit dem fanatischen Islamismus den Weg bereitete. Diner zeigt aber auch Wege zu einer Überwindung der schlimmen Situation von heute auf. Wenn die Streithähne sich diese Ansicht zu eigen machen könnten, wäre Muslimen und ihren Gegnern auch im Sinne der Aufklärung geholfen.

Vielleicht wäre es zumindest mal ein Schritt in die richtige Richtung.

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Die Befreiung aus den Lagern in Auschwitz.

In Auschwitz hatten die Nationalsozialisten das größte uns bekannte KZ gebaut. Heute am 27. Januar vor 54 Jahren gelang es der Sowjetarmee die zu dieser Zeit noch inhaftierten Juden, Roma und auch politischen Häftlinge im letzten Moment zu befreien.

1941 zur Zeit des Baues vom Lager Birkenau wurden die ersten Häftlinge mit dem Giftgas Cyclon B ermordet. Himmler hatte 1942 angeordnet alle Sinti und Roma nach Auschwitz zu verbringen. 1944 gelang einigen Häftlingen ein Aufstand.

Am 27.Januar 1945 erfolgte die Befreiung durch die Sowjets.

 

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Mangelnde Einsicht?

Am 19 November erreichte mich die Nachricht: „Gewalttätige Demonstranten verhinderten in Hamburg die Vorführung eines Films über Israel - und sollen die Kinobesucher als "Judenschweine" beschimpft haben. Jetzt hat sich der Regisseur Claude Lanzmann erstmals dazu geäußert: Ein derartiger Skandal sei weltweit einmalig.“

Die Demonstranten waren „Linke“.

Am 26. November las ich von Alex Feuerherd den Beitrag „Gerüchte aus der Vokü“ (Kürzel für Volksküche und traditionell „links/anarchistisch“) in der Wochenzeitung „Jungle World“. Im Beitrag wird berichtet, dass dem jüdischen Referenten Karl Pfeifer die Teilnahme an einer Veranstaltung zum Thema „Antisemitismus, Antizinganismus und Neonazismus versagt wurde, und zwar mit der Begründung, er sei als Mitglied der jüdischen Eliteeinheit Palmach als Soldat gegen die Palästinenser an einem Massaker beteiligt gewesen. Statt Beweisen für die „Tat“ sei von Seiten der Veranstalter argumentiert worden, er sei Zionist gewesen.

Beide Vorgänge sind erstens unfassbar und zeigen zum anderen den strukturellen Antisemitismus auch bei Teilen der „Linken“ und „Anarchisten“. Nun ist ja nicht neu, dass es diesen gibt, aber erstaunlich ist, dass die Kräfte innerhalb der (von sich meinenden) emanzipatorischen Linken trotz jahrelanger Diskussionen und Aufklärung seitens der Juden und Roma keinen Erkenntnis-Zugewinn zu verzeichnen haben. Geiger

Einmal tumb, immer tumb oder gar tümber?

Gerhard Kern

 

 

 

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Der 9. November, ein Grund zum Feiern?

„Hunderttausende Menschen waren bereits dort unterwegs, wo am Montag die große Feier zum 20-jährigen Jubiläum des Mauerfalls stattfindet.“ Zitat, RTLaktuell, heute

„Zehntausende Menschen aus der ganzen Welt sind bereits einen Tag vor dem 20. Jahrestag des Mauerfalls in Berlin an die einstige Trennlinie zwischen Ost und West geströmt.“ Zitat, Zeit-Online heute gegen 14 Uhr.

 

Ich traute meinen Augen und Ohren nicht, als ich gestern in den Nachrichten den begeistert vorgetragenen Bericht zu den Feierlichkeiten oder sollten man besser schreiben zur Volksfeststimmung wegen den „Mauerfalls“ vor 20 Jahren in Berlin sah und hörte.

Kein Wort zur Reichspogromnacht, zur Shoa und den vielen lager-in-europaii.jpgKonzentrationslagern in Europa. Kann es möglich sein, dass die Freude über die Wiedervereinigung der Deutschen, die Erinnerung, die Trauer und Wut über die Ermordung der jüdischen Mitbürger und auch Roma oder auch der politisch Verfolgten verdrängt?

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten jüdische Synagogen in ganz Deutschland. Das national-sozialistische Regime hatte die Pogrome in Deutschland organisiert und damit einen beispiellosen Hass auf Juden und Roma entfesselt, der die Massenvernichtung erst möglich machte..

Insofern gibt es wahrlich keinen Grund zum Feiern. Es wäre ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, deren Freunde und Verwandte von den Nazischergen gejagt und ermordet wurden. Es wäre die Verhöhnung des Versuchs eine Gesellschaft zu entwickeln, in der Juden, Roma und Andersdenkende ohne Angst und in größtmöglicher Freiheit leben können.

Es muss in Deutschland und Europa möglich werden, dass auch Juden und Roma ihre Kultur selbstbestimmt leben können. Gerade diese Völker oder Ethnien haben nie andere überfallen und ausgeraubt. Daher gebührt ihnen unsere größte Hochachtung.

 

In unserer Region (BKS-WIL) veranstaltet das Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage e.V. Kreis Bernkastel-Wittlich am 9. November eine Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus und natürlich auch des Antisemitismus von 17.00  bis 18.00 Uhr mit  kurzen ( 2 – 3 Minuten ) Beiträgen von verschiedenen Gruppierungen, u.a. von den SchülerInnen verschiedener Schulen. Außerdem werden einige getragene Musikstücke gespielt, sonst ist Stille.
Auf Einbeziehung von Bürgermeistern, Politikern und Parteien haben wir verzichtet.

 

Siehe auch:

Hagalil, Shoa und Antiziganismus

 

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