Seit Wochen, gar Monaten wird in den westlichen, hier besonders in den deutschen Medien zur Situation der Ukraine diskutiert. Deutlich erlebbar ist dabei, wie Meinung gemacht wird.
Auch beim letzten Talk, moderiert durch Frau Maybritt Illner mit den Teilnehmern Martin Schulz, Katja Petrowskaja, Dietrich Genscher, Dietrich Wolffsohn und Wladimir Grinin, plusterten sich westliche “Experten” mit ihrer einseitigen Schuldzuweisung in Richtung Russland auf und vernachlässigten gröblich die Analyse der westlichen Ursächlichkeit des Konfliktes in dem osteuropäischen Land. Da lud man den russischen Botschafter in eine Runde, die mit unerträglicher Arroganz dem Gast aus Russland zu verstehen gab, dass er (der Botschafter) ein Aggressor, dass der russische Staatspräsident der Verursacher der beinahe militärischen Auseinandersetzung in der Ukraine sei. Wobei immer wieder betont wurde, man müsse den Konflikt diplomatisch lösen. Die westlich dominierte Runde sprach ernsthaft von Völkerrecht, welches selbstverständlich von der russischen Regierung verletzt worden und bei Hinweisen von Seiten der Ostvertreter (nicht nur in dieser Runde), dass auch im Jugoslawienkrieg und nicht nur dort dieses Recht verletzt worden sei, aber in diesem Fall habe man ja drohenden Völkermord oder Ähnliches verhindern wollen. Der Westen nimmt sich das Recht Schutzfunktion für andere bedrohte Staatsbürger auszuüben, spricht dies aber arrogant den Russen ab. Wenn das keine peinlich Überheblichkeit ist, man könnte es auch Heuchelei nennen, was ist das denn für eine Diplomatie?
Die rechte, besser die faschistische Gefahr in der Ukraine wurde heruntergespielt und als Medienpropaganda des Osten bezeichnet. Der Sturz einer gewählten Regierung wird unisono als Revolution bezeichnet, was bestenfalls eine Revolte unterschiedlicher nicht nur emanzipatorischer Kräfte war. Die Gewalt auf dem “Maidan” sei von der Regierung ausgegangen, was objektiv fasch ist, da nicht sie Parlamentsgebäude besetzt oder beschädigt hat. Welche Kräfte die Toten und Verletzten verursacht haben, ist bis heute nicht geklärt, doch wird es blauäugig oder bewusst der ehemaligen Regierung angelastet. Siehe hierzu auch: http://de.ria.ru/post_soviet_space/20140321/268083993.html
Auch die Darstellung von Michael Wolffsohn, dass der Raketenabwehrschirm nicht die Russen, sondern eben nur die Gefahr aus dem Iran abwehren soll, ist zumindest erklärungsbedürftig. Selbst wenn es das hehre Ziel der Nato gewesen ist (das kann man glauben oder auch nicht), so kann doch auf gar keinen Fall die Besorgnis der Russen außer Acht gelassen werden, dass es sich um ein Bedrohungspotential für sie handeln könnte. Man sollte den Einfluss von psychologischen Aspekten in diesem Zusammenhang nicht unterschätzen, wie man das aus der Wirtschaft kennt. Schließlich hat Russland nicht gerade friedliche Aktionen oder Agitation gegen seine Bevölkerung insbesondere durch die Nazifaschisten erlebt.
Im Übrigen sei auch noch darauf verwiesen, dass schon die sogenannte “orangene Revolution” ein Ergebnis westlicher Einflussnahme war, hier besonders auch durch diverse parteinahe Stiftungen aus Deutschland; was vielleicht auch verständlich macht, warum eine tiefe Sorge um die sogenannte Gasprinzessin gerade in diesem Lande geradezu gepflegt wird. Man greift durch Medienpropaganda ungeniert in andere Justizsysteme ein würde sich aber mit erhobenem Zeigefinger verwahren, wenn dies die Russen auch täten.
Man kann Demokratie, die den Namen verdient, nicht herbei bomben oder mit Hilfe von Erpressung einsetzen, wie man das auf verschiedenen Schauplätzen dieser Erde ganz gut feststellen kann.