Roma-Bashing im ZDF

Das Thema ist brandaktuell und ich dachte, dass ich mir eine Sendung am 16.01.2014 von und mit Maybrit Illner zur “Armutswanderung” ansehen und hören sollte um zu erfahren wie Politiker und Intellektuelle ein Problem lösen könnten. Es war sogar tatsächlich ein indirekt “Betroffener” Roma zugegen. Der Sozialpädagoge Dzoni  Sichelschmidt versuchte den Standpunkt der einwandernden Menschen darzustellen, die so vorschnell von den Polit-Strategen als Betrüger und/oder als potentielle “Sozialschmarotzer” verdächtigt werden und die man dringend wieder rausschmeißen sollte aus dem schönen reichen Deutschland.

Michel D.

Was dann an Argumenten so ausgetauscht wurde, insbesondere von dem Christlich-Sozialen-Union(isten) Herrmann oder von der Duisburger Hausbesitzerin, letztlich aber  auch von   dem Polizeigewerkschafter Wendt war mit Verlaub gesagt zutiefst unsozial, wenn nicht gar rassistisch in einer den Deutschen so eigenen Ausfertigung. Der ansonsten ganz konsequent argumentierende Polizist, war sich dann auch nicht zu schade von den Strafverfolgungsbehörden zu erwarten, das doch die Schulpflicht ohne wenn und aber durchgesetzt werden müsse. Hier zeigt sich eine Ahnungslosigkeit, die verblüfft. Man kann Romakinder nicht in Schulen zwingen, die ein Klima haben, welches den Verfolgten und Verachteten Angst macht. Hier müssten intelligentere Ansätze her, von denen ich bisher noch nichts gehört habe.

Erstaunlich souverän kam der Grüne Özdemir durch den Darstellung seiner, bzw. seiner Herkunftsfamilie rüber. Auch diese waren arm und ungebildet eingewandert und hatten die Schrecken jener Zeit durchleben müssen. So war durchaus etwas Empathie von Özdemirs Seite erlebbar. Die Berliner Stadträtin Giffey  glänzte durch intelligentere sozialdemokratisch grundierte Beiträge und hatte pragmatische Vorschläge.

Natürlich ist es auch richtig, dass es auch bei Flüchtlingen böse Menschen gibt. Doch wurde und wird bei der Debatte so darüber gesprochen, als sei das ein der Ethnie zugehöriges Wesensmerkmal. Wenn schon die German-Angst vor Verbrechern existiert, so wäre es zumindest im paritätischen Maße richtig, die deutschen Gangster vielleicht nicht raus- aber dann eben reinzuschmeißen; in den Knast. Zahlenmäßig wären sie den Roma oder auch anderen Nicht-Deutschen hoch überlegen. Der Versuch Wendts dass in effektiver Weise in die Debatte einzubringen endet spätesten dann aber auch bei ihm im unterschwelligen Nationalismus. So faselten denn letzten Endes alle, außer Sichelschmidt, von “unserem Land” und überhaupt nicht mehr von Europa, welches doch Ziel der aktuellen Politik sein sollte.

Oder habe ich da etwas völlig falsch verstanden? Geht es vielleicht um ein Europa der Vaterländer oder Regionen, wie es die rechten Vordenker so im Sinn haben?

 

*(Rassismusdefinition:  „Wollten wir eine knappe Formulierung wagen, so könnten wir sagen, dass Rassismus vorliegt, wenn eine ethnische Gruppe oder ein historisches Kollektiv auf der Grundlage von Differenzen, ……………..    eine andere Gruppe beherrscht, ausschließt oder zu eliminieren versucht“ (Fredsrickson, S. 173).

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Kerniger Jahrestag

Vor 73 Jahren hatte ich wohl das dringende Bedürfnis aus dem Schutzraum zu verschwinden den mir Adelheid Kern (Engel), meine Mutter, für 9 Monate zur Verfügung gestellt hatte. Ich weiß nicht mehr ob es mein Wille war oder der Trieb aus dem zu eng gewordenen Gefäß zu fliehen; hinein in eine Welt, die mir ganz und gar unbekannt war. Vielleicht hatte ich zuvor ein paar Geräusche, Stimmen oder auch andere mehr oder weniger wohltuende akustische Signale vernommen. Es war ein Mittwoch am 15. Januar 1941 in einem Krankenhaus in Wiesbaden.

Gerdsche 1941Gerd’sche 1941

Mein Vater, der Unteroffizier Gerhard Friederich Kern war in der Kurstadt stationiert, daher der merkwürdige Ort. Nun kann man ganz bestimmt nicht sagen, dass das Krankenhaus ein Wohlfühlort war, den ich da erblickte. Jedenfalls hat mir der Anblick meiner durchaus schönen Mutter sehr wohl gefallen. Sehr bald zog ich dann mit Hilfe von ihr (Mütter hießen damals Mutti) in den Ort meiner frühen Kindheit ins Haus meiner sehr geliebten Großmutter Katharina Kern nach Segendorf bei Neuwied am Rhein und durfte dort eine Familie erleben, die von starken Frauen organisiert wurde. Als Sohn hatte ich einen Sonderstatus und ich wurde entsprechend verwöhnt, denn Männer hatten zu jener einen gewissen Mehrwert. Irgendwann nach dem Versuch des selbstständigen Sitzens und Krabbelns auf allen Vieren, stand ich dann aufrecht und versucht die Tischplatte zu überschauen. In diese Zeit fielen auch die Versuche den mit Holz und Kohle geheizten Küchenofen zu erkunden, was Entsetzenschreie der Frauen und heftige Schmerzen an den kleinen “Männerhänden” zur Folge hatte. Ich wurde gut gefüttert, was gewisse Rundungen zur Folge hatte und manchmal zu Widerstand gegen die Familiengewalt in Form von Nahrungsverweigerung führte. Danach habe ich mich dann aber trotzdem noch weiter entwickelt, wurde 175 cm groß und 75 – 80 kg +/- schwer geworden.

Weiteres folgt demnächst.

 

 

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Ukraine im Bann des braunen Marsches?

Es lohnt sich durchaus einen Blick auf die dunkle Seite der Machtverhältnisse in der Ukraine in Bezug auf seine Volksheldin Julija Tymoschenko zu werfen. Insbesondere ist dies auch für die Einschätzung der derzeitigen und vom Westen so sehr unterstützten Revolte durch fragwürdige Kräfte in der Opposition sinnvoll. Europäer scheinen ja zum großen Teil mit Scheuklappen behaftet zu sein. So sehr das Motiv der großen Freiheit mitspielen mag; ganz frei von reaktionären und gar faschistoiden Elementen ist die Revolte ganz sicher nicht. Die “Fortsetzung des ‘braunen Marsches’” könnte gar dahin führen, wovon das einfache Mitläufervolk nicht träumen möchte. Die in der Opposition einflussreiche extrem rechte Partei Swoboda ( http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-12/ukraine-protest-swoboda-maidan ) lässt jedenfalls keinen Zweifel daran aufkommen, wohin es gehen soll. Dennoch spielt für den Zusammenhalt der Europa-Orientierten die in folgender Buchbesprechung skizzierte schöne Dame ein nicht zu unterschätzende Rolle:

Timoschenko

“Gegenwind aus West

Eine spektakuläre Buchvorstellung in Rom stellt die Herkunft und Vergangenheit der Ex-Ministerpräsidentin der Ukraine in ein neues Licht.

Am 27. November fand in Rom die Präsentation des Buches „Julia Timoschenko – die Eroberung der Ukraine“ des italienischen Journalisten Sandro Teti alias Ulderiko Rinaldini statt. Zufálligerweise am Geburtstag der Protagonistin des Buches.

Während der Präsentation des Buches von Sandro Teti, der als Journalist viele Jahre während des Zusammenbruchs der Sowjetunion dort, und danach im postsowjetischen Raum gearbeitet hat, sagte der Verfasser, dass er sich entschieden habe, sich bewusst gegen den allgemeinen europäischen Trend bei der Beurteilung Julia Timoschenkos zu wenden und betonte, dass sie in Italien als Idol betrachtet wird, und dass er im Detail die Geschichte ihres Werdegangs als Politikerin erkunden wollte.

„Frau Timoschenko (in anderer Transskription Julija Tymoschenko) ist in Italien seit den Tagen des ,orangenen Revolution‘ bekannt, sie ist ein besonderer Mensch mit einer ganz besonderen Frisur; die italienische Presse schrieb viel darüber. Ich als Journalist, der über den postsowjetischen

Raum schreibt, frage mich, warum diese zierliche, hübsche und sehr energische junge Frau, die erst mit 30 Jahren begann ukrainisch zu lernen, so schnell politisch erfolgreich wurde. Ihre Verwandlung in eine perfekte blonde ukrainische Frau, gekrönt mit einem traditionellen Zopf, hat

wirklich keine Parallele in der modernen Geschichte“,sagte Teti. Laut Teti weiß niemand in Italien, selbst die Journalisten nicht, die über postsowjetische Länder schreiben, warum Julia Timoschenko im Gefängnis ist, wer Pavlo Lazarenko ist, wie er mit Timoschenko verbunden ist und dass man ihn in den USA zu einigen Jahren Gefängnis verurteilt hat, und zwar viel länger als Frau Timoschenko.

Das Buch beschreibt im Detail ihre aktive Rolle bei der Verleihung des Titels „Held der Ukraine“ an Stepan Bandera (http://vk.com/Videolll663238_l66037352), der „nach 0ffiziellen israelischen Quellen“ ein „Antisemit, Kriegsverbrecher und Nazi“ ist. Die Tatsache in Timoschenkos Biographie hätte die europäischen Politiker eigentlich alarmieren sollen, blieb jedoch unbeachtet.

Als Ergebnis der Untersuchung hat der Autor eine etwas andere Meinung entwickelt. In seinem Buch hat Frau Timoschenko wenig Ähnlichkeit mit der Heldin einer Protestbewegung oder einer politische Gefangenen, wie man das allgemein im Westen annimmt, sondern sieht wie eine gewöhnliche Kriminelle aus, die sich 2 Jahre lang bei ihren kommerziellen und politischen Aktivitäten ‚überhaupt nicht um die Gesetze scherte. Sie wird als Zerstörerin und nicht als Schöpferin gezeigt, die während der ganzen Zeit ihrer politische Karriere nichts für das Land aufgebaut hat und nur ihren eigenen Interessen diente.

Laut dem Autor endet die Ära Timoschenkos unaufhaltsam, da die Zeit der Politiker, die in ein Studio kommen und zwei bis drei Stunden das Publikum in Atem halten konnten, abläuft. Jetzt wird es schwierig, mit einem schönen Aussehen, spektakulären Attributen und flammenden Reden zu beeindrucken.

Darüber hinaus sind auch diejenigen erwachsen geworden, die einst von den Parolen der „orangenen Revolution“ verführt wurden und anschließend enttäuscht waren.” Zitat Ende.

Anmerkung: Der Beitrag erschien in der Dez,/Jan. 2013/2014 Ausgabe der Jüdischen Zeitung

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Die schönsten Glossen schreibt der Geheimdienst selbst.

Auf den Wellen vor dem Strand von Tel Aviv war Surfen schon immer erlaubt. Seit September gilt die Allgemeine Surf-Freiheit in der ganzen Stadt. Der Oberbürgermeister stellte auf dem Rothschild-Boulevard die neue Attraktion vor. Überall in der Stadt gilt freie Fahrt – nicht auf dem Surfbrett, sondern auf dem Notebook, dem Tablet oder den Internet-Apps unserer Smartphones. Da lohnt es nicht mehr, hinauf nach Jerusalem zu fahren oder herunter zum Toten Meer und weiter nach Eilat. Günstiger ist es, sich gleich nach dem Anflug am Hayarkon-Park der 24-Stunden-Stadt niederzulassen und sich die mühselige Rundfahrt auf das Display downzuladen, die Urlaubs-Mails an die Lieben daheim zu senden und die App mit den Börsenkursen anzuticken.

Exakt dazu erreicht uns die zweite Nachricht, dass der verehrten Internetkundschaft neben den 60 neuen Hot-Spots auch eine völlig kostenfreie Aufzeichnung der Datenflüsse mitgeliefert wird. Speichern überflüssig! Das erledigt diskret der Geheimdienst!

Natürlich weiß niemand so ganz genau, was an diesen Gerüchten dran ist. Da lanciert dieser Whistleblower, na, sagen wir Lümmel Edward Snowden aus Moskau oder Sibirien alle Nase lang immer neue Geschichten, die doch streng geheim und deshalb nicht überprüfbar sind. Fest zu stehen scheint, dass es innerhalb der „United States of America“ (USA) einen geheimen Staat im Staate gibt, dessen Verfassung aus einem Buch mit dem Titel „Brave New World“ abgeschrieben ist und in Kundschafterkreisen gemeinhin als NSA, die „New Secrets of America“, abgekürzelt wird.

Seit September wissen wir, dass auch die amerikanische Überseeprovinz Israel schon 2009 dieser NSA-Konvention beigetreten ist. Niemand weiß, ob die Strippen noch von Olmert und Bush oder schon von Netanjahu und Obama gezogen wurden oder ob sie alle von nichts wussten. Seither erhält Israel jedenfalls aus seinem Mutterland Mitschnitte aller Telefonate und den Wortlaut aller Mails und SMS, die von hüben nach drüben wechseln. Ungefiltert wird der kälteste Kaffee geliefert, aber manchmal schwimmt darin ein bedenklich heißes Wort. Islam etwa oder Mist oder gleich beides zusammen.

Berichtet wird von Datenaustausch. Von den NSA-Filialen in Israel (ISNU = israelisch, sicher nicht unamerikanisch) kommen also ganz ähnlich abgefüllte Netze an die Zentrale nach Fort Meade, Maryland, zurück. Aber da weiß man wirklich nichts genaues, weil in Israel alles noch viel geheimer ist als in Amerika. Sogar die Dementis dementieren nichts.

Tel Aviv hat die richtigen Konsequenzen gezogen. Wenn es schon eine flächendeckende Überwachung des weltweiten Datenverkehr durch die Geheimdienste gibt, dann kann, nein, dann muss man das einfach nutzen. Das beginnt keineswegs damit, dass eine Großstadt kostenfreies Internet für alle anbietet. Welches Kind wird nicht schon im Mutterleib per Ultraschall abgefilmt? Die noch unbeschnittenen Daten werden von glücklichen Eltern auf der Homepage präsentiert oder der Oma in Alaska zugemailt. Denn Daten von US-Bürgern werden keineswegs ausgefiltert – wäre ja auch noch schöner. Dort sollen mehr luden als in Israel leben.

Vielleicht werden die ersten Lebenszeichen samt zugehöriger Werbe-Adresse auch von der Hebamme an eine Windel-Firma verscherbelt. Damit sind die lieben Kleinen schon pränatal bei NSA und ISNU auf dem Rechner. Das Geniale ist, dass die unermessliche Datenbank kaum in Erscheinung tritt. Die hausgemachten Textchen, Bildchen und Filmchen sammeln Pappa und Mamma, der Kindergarten, die Schule. Später speichern für uns das Facebook, der Google-Mogul, die Stadtverwaltung, die Arztpraxis, das Reisebüro, die Bank, der Online-Laden von Amazon, die peinlichen Seiten, die wir niemals gesehen haben wollen, die Tankstelle, die Hochschule, das Arbeitsamt, die Firma, die Ehepartner und Geliebten.

Das alles sind vertrauenswürdige Menschen und Institutionen, denen wir uns, unsere Kinder und unsere Konsumgewohnheiten anvertrauen. Wir haben schließlich nichts zu verbergen. Das Leben hinterlässt einen riesigen Mischmasch von Daten.

Der Computer im Schuhgeschäft benötigt nur Namen, Adressen, Bankverbindungen und Schuhgrößen. Der Geldautomat nur die PIN-Nummer. Pfiff bekommt die Sache, wenn alle Daten in einem Speicher zusammen fließen: Da kann vermeintlich niemand mehr persönlich herumwühlen und unsere Milliarden Mails lesen. Vielleicht spricht man deshalb von Geheimdienst; der sichert Anonymität pur und Datenschutz at it’s best, könnte man meinen. Nur: Wenn man dann doch mal 1 und 1 zusammenzählt, kommt aus dem Lehm ein Mensch wie du und ich:

Alle Dateien, die die IP-Nummer meines Computers tragen? Alle, die meine Reisen aufzeichnen? Alle, die ich verschlüsselt habe? Alle, die auf meine Zahlungsprobleme hindeuten? Alle, die harmlose oder doch auffällige Kontakte mit Menschen belegen, die unter Verdacht stehen?

Die Polizeistation nebenan, die einen Plattfuß mit Größe 45 sucht, würde sofort von meiner Unschuld überzeugt sein, wenn die Geheimdienste zur Entlastung aller Tippelbrüder mit Größe 43 genutzt würden. Aber die Polizei fragt den Geheimdienst nicht.

Das wäre nicht nur in Tel Aviv ein echter neuer Service. Wir brauchen nicht nur die Einladung zum kostenfreien Surfen und Ausgespäht-Werden. Der demokratische Dreh wäre der öffentliche Zugang zu den Datenschätzen der Geheimdienste. Also eine Abschaffung derselben.

Das würde ein Surfen im Pool der Erinnerung ermöglichen. Wir könnten nachfragen, wann wir geheiratet haben oder wie unser Traum-Hotel hieß. Die erste Mail könnten wir uns nochmals ausdrucken lassen und uns nochmals am Preisverfall der Telefonrechnungen erfreuen.

Wir, die nichts zu verbergen haben, erwarten, dass NSA und ISNU ihrerseits uns nicht vorenthalten. Ein besseres Gedächtnis können wir uns kaum leisten.

Gustav Goy

(Beitrag aus der JüdischenZeitung vom Oktober 2013, Nr. 92, herzlichen Dank ‘gk’ )

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Spruch des Tages

Stoßgebet: “Großer Gott, hilf mir! Du erbarmst dich doch über ganz fremde Leut, warum nicht für mich?”

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Beschneidung: Das Urteil

Ich hatte nicht gedacht, dass unser Thema die Gemüter so erregt. Grundsätzlich will ich festhalten, dass auch die Statements der Urteilsbefürworter/innen von mir sehr ernst genommen werden und das Pro und Contra der Aufklärung dienen kann. Verletzende Äußerungen, so sie denn hier rein gepostet werden, akzeptiere ich allerdings nicht. Der Vorwurf der Körperverletzung im Kölner Urteil ist insofern fragwürdig, weil das Kind oder der Körper des Kindes nicht verletzt werden sollte, sondern Voraussetzungen zum Wohle des Kindes geschaffen werden sollten. Dies geschah im Sinne der Religionsfreiheit und die sollte unangetastet bleiben, wie überhaupt die Freiheit der Ideologien.

 

Nun gibt es mittlerweile auch in Israel eine wachsende Zahl von Gegner/innen der Zirkumzision bei sehr jungen Menschen. Es sollen 2 % der Bevölkerung sein. Die Argumente der Gegner/innen sind allemal überlegenswert und könnten dazu führen, dass dort und überhaupt in der jüdischen Welt ein Umdenken stattfindet. Wenn dem so sei, dann hätte die Diskussion die historische Berechtigung und würde nicht, wie derzeit, eine Grundlage der jüdischen Religion untergraben und die Muslime und Juden tendenziell aus der deutschen Gesellschaft verbannen.

 

Im Senatssaal der Humboldt-Universität Berlin findet/fand nun unter dem Titel „Beschneidungsurteil und individuelle Religionsfreiheit eine Veranstaltung statt, auf deren Ergebnisse ich gespannt bin.

 

Anmerkung:

„Die Vorteile einer Beschneidung können vielfältig sein. Neben möglichen hygienischen und präventiv-gesundheitlichen Vorteilen, kann es auch im Sexleben Vorteile durch die Beschneidung geben. Da der Penis nach der Beschneidung nicht mehr so empfindlich an der Eichel ist, nimmt die Gefahr des vorzeitigen Kommens bei Männern deutlich ab und der Liebesakt ist daher auch insgesamt durchschnittlich länger nach einer Beschneidung.“ (nach MensHealth.de)

 

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Der Internationale Tag der Sinti und Roma

Am 8. April ist nicht nur Ostern, sondern auch ein Tag der Solidarität mit allen Sinti und Roma auf der Welt. Ein Tag für  diese „Minderheit“ in unserer Gesellschaft, die sich so schwer tut die andere Lebensweise und Kultur zu akzeptieren und sie als Teil der westlichen Gesellschaften zu begreifen. Es geht nicht nur darum ihre wunderbare Musik zu genießen, sondern um Respekt vor den Menschen, die viel zu oft, auch heute noch,  verfolgt und auch ermordet wurden. Sie müssen an dem Reichtum unserer Gesellschaft teilhaben können und dies im Wortsinne. Das was man heute behinderten Menschen, nach langem Kampf derselben, selbstverständlich zugesteht, sollte genauso auch den Minderheiten in vollem Umfang  ermöglicht werden. Erst wenn es gelingt besonders Sinti und Roma, auch unter Berücksichtigung ihrer teils so anderen Lebensweise, voll in die Gesellschaft zu integrieren haben wir das, was man heute so vollmundig verkündet, die Demokratie ein Stück weit mehr realisiert.

 

Pressemitteilung zum 8. April – Internationaler Tag der Sinti und Roma

 

Am 8. April ist der Internationale Tag der Sinti und Roma. Aus diesem Anlass veranstaltet der interkulturelle Jugendverband Amaro Drom e.V. gemeinsam mit seinem Berliner Landesverband Amaro Foro e.V. verschiedene Aktionen. Ab 12.00 Uhr sind wir mit einem Infostand am Rathaus Neukölln vertreten. Hier finden Sie Informationsmaterial zum Internationalen Tag der Sinti und Roma. Ab 15.00 Uhr wird mit Kaffee, Kuchen und Musik das neue Büro von Amaro Foro am Weichselplatz 8 in 12045 Berlin offiziell eröffnen. Dort finden Sie neben weiteren Informationen auch eine Bücherausstellung. Um 16.00 Uhr werden wir uns gemeinsam zum Landwehrkanal begeben und Blumen ins Wasser streuen. Denn am Internationalen Tag der Sinti und Roma legen wir in ganz Europa Blumen in Flüsse, Seen und Meere, um symbolisch die Verbundenheit mit Roma in allen Teilen der Welt zum Ausdruck zu bringen.

Der nordrhein-westfälische Landesverband Terno Drom e.V. lädt ebenfalls um 14.00 Uhr zur Feier des 8. April in das djo-Jugendzentrum „Bunker“ in Düsseldorf Rath ein.

 

Der 8. April ist ein wichtiger Tag für Roma in ganz Europa. An diesem Datum fand 1971 der erste Welt-Roma-Kongress in London statt, ein Meilenstein für die Emanzipation der Roma, auf dem sich die Delegierten einmütig für die Selbstbezeichnung Roma anstelle diskriminierender Fremdbezeichnungen aussprachen, sowie sich auf ihre gemeinsame Flagge und eine Hymne einigten. Das Lied „Gelem, gelem“ erinnert an die Jahrhunderte lange Verfolgung der Sinti und Roma. Seit über 600 Jahren begegnet man uns mit Vorurteilen, eine gleichberechtigte gesellschaftliche Partizipation blieb verwehrt. Die Geschichte von uns Roma ist die Geschichte von Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung, die ihren traurigen Höhepunkt im nationalsozialistischen Genozid fand. Der Porrajmos (Romanes, dt.: das Verschlingen), wie der Holocaust von Roma bezeichnet wird, hatte den Tod von etwa 90% der europäischen Roma, von einer halben Million Menschen zur Folge.

Wir vergessen nicht. Auch daran wollen wir uns am 8. April erinnern und der Opfer dieser grausamen Verbrechen gedenken, deren Nachkommen wir Roma sind. Wir bleiben nicht stumm. Unsere Geschichte ist seit Anbeginn ein Kampf um Gleichberechtigung und Würde. Gemeinsam treten wir für unsere Rechte und unsere Freiheit ein, um uns ein Leben in Würde und Sicherheit zu schaffen, wie es jeder_m anderen zusteht.

 

Anlässlich des Internationalen Tages der Sinti und Roma fordern wir daher ein Ende der Diskriminierung und der sozialen Ausgrenzung, die noch immer anhält. Weit verbreitete Vorurteile und Stereotype werden in den Medien, in Politik und Gesellschaft noch immer nicht ausreichend kritisiert. Wir fordern, dass sich jede_r bewusst macht, welche Folgen Antiziganismus hat und wünschen uns Unterstützung für unser Bemühen um ein gleichberechtigtes Miteinander.

 

Amaro Drom ist ein bundesweit agierender Verein von jugendlichen Roma und Nicht-Roma. Bei uns treten jugendliche Roma durch Selbstorganisation, Empowerment und Bildung aktiv für ihre Rechte und persönliche Freiheit ein und setzen damit ein Zeichen gegen antiziganistische Diskriminierung. Durch die bewusst gewählte Zusammenarbeit von Roma und Nicht-Roma leben wir unser gemeinsames Ziel vor: ein solidarisches Miteinander jenseits von Vorurteilen und ungleichen Voraussetzungen für gesellschaftliche Teilhabe und Mitbestimmung.

 

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Antisemitismus hier und heute

Man sollte Jutta Ditfurth dankbar sein, dass sie in der ihr eigenen Vehemenz für ihre Standpunkte eintritt. Ein Beispiel ist das Trauerspiel im Frankfurter Römer.

Siehe die Antisemitische Äußerung

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Für die Meinungsfreiheit der Hamas?

Laut WAZ-Online sollen auch „hochrangige Hamas-Vertreter“ am 7. Mai in der Wuppertaler Uni-Halle ihre Meinung verbreiten dürfen. Ein Verwandter von mir fragte bei der Stadt an und erhielt folgende Antwort:

erklarungfraktionen050511.pdf

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Selbstbestimmung, Völkerrecht hier und überall

In Nordafrika gehen in vielen, beinahe in allen Staaten Rebellionen gegen die Diktatoren und damit gegen die Fremdbestimmung los. Teilweise entwickelt sich die Situation auch zu Bürgerkriegen oder bürgerkriegsähnlichen Konflikten mit vielen Toten und Verletzten. Da in allen Auseinandersetzung die Thematik der Selbstbestimmung von Völkern und Individuen eine sehr große Rolle spielt, wäre es zwecks Urteilsbildung ratsam sich mit der Fragestellung auseinander zu setzen.

Einen aus meiner Einschätzung sehr guten Beitrag liefert dazu Professor Jörg Fisch aus Zürich in der Aprilausgabe der Monatszeitschrift „JüdischeZeitung“. Ich hänge den Beitrag im Drei Fragen…an und danke an dieser Stelle ausdrücklich dem Verlag für die Veröffentlichung.

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